Wie schon gesagt, unseren Patagonienaufenthalt hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Wir sitzen hier nun schon seit 4 Tagen in Punta Arenas fest und können auf Grund von Strassensperren nicht nach Puerto Natales weiterreisen, von wo aus wir eigentlich in den Nationalpark Torres del Paine starten wollten.
Die Verhandlungen zwischen der Regierung Chiles und dem Bürgerkomitee, das zum Generalstreik in der Region Magellanes aufgerufen hatte sind am Freitag ergebnislos unterbrochen worden.
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| Auch unser Supermarkt um die Ecke wird bestreikt |
Punta Arenas, wo wir uns aufhalten hat mehr oder weniger 3 "Ausgänge". Einen zum 20 km entfernten Flughafen, einen nach Puerto Natales (ca. 200 km entfernt), der 3. ist die Fähre nach Feuerland. In Puerto Natales ist es ähnlich. Zum einen kann man nach Punta Arenas fahren, mit dem Bus nach Argentinien weiterreisen oder mit der Fähre wieder in den Norden des Landes nach Puerto Montt. Doch alle Wege sind versperrt, es fahren keine Busse und auf eine Fähre kommt man auch nicht. Die chilenische Fluggesellschaft fliegt Punta Arenas weiterhin an. D.h. es kommen noch immer Leute hierher. Damit ist zumindestens auch gewährleistet, dass Flieger wieder von hier weg fliegen können. Einziges Problem dabei: die 20 km bis zum Flughafen...
In Puerto Natales muss die Situation aber noch schlimmer sein. Dort kommen mit den Fähren weiterhin Leute an, andere kommen zurück aus dem Park und wollen eigentlich abreisen, können dies aber nicht. D.h. dort füllt sich die Stadt noch mehr und die Lebensmittel werden knapp. Supermärkte machen wie hier bei uns unregelmässig oder gar nicht erst auf. Mittlerweile hat dort das Rote Kreuz bereits in einer Schule ein Notlager aufgebaut und in Teilen fliegt das Militär die Touristen mit Hubschraubern zum Flughafen, wo die Leute auch schon campen sollen. Das Schlimme ist, dass es über die aktuelle Lage so gut wie keine Informationen bzw. Nachrichten gibt. Nicht um sonst wird der Präsident hier "Berlusconi Chiles" genannt.
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| Das Problem bei der Wurzel packen |
Gestern konnten wir unserer "Gefangenschaft" zumindestens für ein paar Stunden entfliehen. Wir hatten quasi "Freigang" und haben diesen in einem angrenzenden Naturschutzgebiet zum Wandern genutzt, um mal auf andere Gedanken zu kommen. Danach hat es Carsten erst einmal "vom Netz" genommen. Er liegt seitdem Krank im Bett.
So gesehen die richtige Zeit dafür, denn die städtischen Attraktivitäten von Punta Arenas verbieten ein unterhalt- same und abwechslungsreiche Tages- und Abendgestaltung und die wichtigen Strassen in der Stadt sind wir schon mehrfach abgelaufen.
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| Den Korb sollte man treffen, sonst wird es nass |
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Morgen wollen wir erst einmal versuchen nicht die Letzten in der morgendlichen Schlange vor dem Büro der Fluggesellschaft zu sein, um vielleicht unseren für den 23.01. gebuchten Flug vorzuverlegen. Mittlerweile haben wir uns nämlich schon damit abgefunden, Torres del Paine nicht zu sehen. Eigentlich eine Schande, aber was solls, ein Ende des Streikes ist nicht in Sicht.
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| Am Ende der Welt, nicht das Ende der Welt |
Trotz all dieser Umstände geht es uns gut und hier ist auch trotz aller Barrikaden und brennenden Autoreifen alles friedlich. Wir fühlen uns auch nicht unsicher, hoffen aber, dass wir bald wieder erfreulicheres berichten können.
In diesem Sinne
Ina y Carsten
2 Kommentare:
hey ihr zwei lieben,
dad chilenische gas-desaster hat's sogar bis on die tagesschau (app) geschafft. wir hoffen euch gehts gut und es gibt asap ne lösung für euch.
in diesem sinne euch weiterhin gutes durchhaltevermögen!
lg aus muc
doro
sorry für die miserable orthografie, das iphone ist schuld!
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