Freitag, 10. Dezember 2010

Wir haben Iquique erreicht


Nach nunmehr 3 Tagen ohne Blogeintrag wird es mal wieder Zeit, ein Lebenszeichen von uns zu senden.

Wir haben nun bereits La Serena, Bahìa Inglesa und Antofagasta hinter uns gelassen. Bisher hat uns als Stadt La Serena am besten gefallen. Antofagasta, immerhin die zweitgrösste Stadt Chiles war nicht gerade sehr „einladend“ und hatte bis auf einen großen Hafen und einem netten Hostel nicht viel zu bieten. Dafür haben wir auf dem Weg nach Antofagasta endlich mal die Vorzüge eines Mietwagens genutzt und die Panamericana spontan verlassen. Nach unzähligen Stunden geradeaus durch die Wüste, brauchten wir mal wieder andere Bilder vor der eigenen und der Windschutzscheibe des Autos.

 

Frei nach dem Motto „mehr sehen durch Meer sehen“. Also sind wir von der Ruta 5 Richtung Tal Tal abgebogen. Eine kleine Stadt, deren beste Tage auch schon ein Weilchen her sind. Aber eigentlich versprüht fast jede Stadt, die am Meer liegt einen gewissen Scharm (ausser vielleicht Antofagasta) und so hat sich unser kleiner Bummel durch die Strassen von Tal Tal auf alle Fälle gelohnt. Danach ging es dann fast 80 Kilometer am Meer entlang, was echter Balsam auf unser staubiges Wüstengemüt war. Nach gut einer Stunde Fahrt wurde uns der Zustand der Strasse jedoch zu abenteuerlich. Also sind wir rechts abgebogen, ca. 140 km durch die rote Berg- und Minenlandschaft der “Sierra del Muerto“. Den Tod haben wir dort nicht angetroffen, dafür aber eine bizarre, nie enden wollende Wüstenlandschaft. Am Ende waren es dann aber die Raffenerietürme von “AirLiquid“, die Antofagasta ziemlich plötzlich am Horizont ankündigten.
Heute geht es dann weiter auf der Ruta 1 nach Iquique, unseren vorletzten Stopp auf den Weg in den Norden Chiles. Hier haben wir erstmals auf unserer Tour einen 2 tägigen Stopp eingeplant. Somit lohnt es sich fast ein paar mehr Sachen als nur die Waschtasche und unserer “Reiseschreibmaschine“ auszupacken. Es sollte Euer Schaden nicht sein und vielleicht schaffen wir es, Euch ein Paar mehr Bilder zur Vefügung zu stellen.

Wir wünschen Euch auf alle Fälle schon mal einen schönes und geruhsamen Wochenende und einen stimmungsvollen 3. Advent. An Schnee mangelt es Euch nach unseren Informationen ja nicht.

Saludos
Ina y Carsten

PS: Wir freuen uns auch über jede Zeile von Euch ;-)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Route 5

...nachdem wir gestern nicht schreiben konnten, heute wieder ein kurzer Lagebericht von uns.

Mit dem Mietwagen in den Norden von Chile.

Gestern hatten wir unseren Mietwagen abgeholt und uns auf dem Weg raus aus Santiago gemacht. Nach 1 1/2 Stunden ist uns dies auch auf dem richtigen Wege gelungen. Bis dahin hatten
wir unsere eigene kleine Stadtrundfahrt, denn mit Ausschilderungen und Wegweisern, die rechtzeitig vor neuralgischen Punkten sichtbar angebracht sind, habens die Chilenen nicht so - und einen Stadtplan, der mehr als nur Downown beinhaltet hatten wir auch nicht.


Die nächste Überraschung wartete dann an unserem Zielort Pichidangui, einem kleinem Dorf mit einem sehr schönen Strand, der aber menschenleer war - die Ferienzeit beginnt hier erst im Januar. Dort angekommen und nach dem Weg fragend, konnte uns keiner der Einheimischen erklären, wo sich unsere gebuchte Hütte befindet bzw. bekamen wir auch den Hinweis, uns etwas Anderes zu suchen. Letzteres haben wir dann auch getan. Allerdings war man so richtig auch nicht auf uns vorbereitet, denn Wasser gab es erst am nächsten Morgen und dann auch nur kaltes, sehr kaltes. Also ging es heute recht früh und ungeduscht weiter Richtung La Serena, die ersten "echten" Kilometer auf der Route 5 - der Panamericana. Links der Pazifik, rechts die Anden und dazwischen karge Vegetation, selbstgebaute Verkaufsstände, die jedem Messebauer die Haare aufstellen würden, und Mautstationen.

La Serena selbst glänzt dann wiederum mit reichlich kleinen hübschen Gassen, einem emsigen Markttreiben und viel Sonne. Morgen geht es dann weiter nach Bahía Inglesa, einer kleinen Bucht in der Nähe von Copiapo. Wir sind schon gespannt, was uns bis dahin noch alles erwartet.

Liebe Grüsse
Ina & Carsten

Sonntag, 5. Dezember 2010

Des Morgens im Casa Roja

Unser erstes Hostel auf unserer Reise ist im sogenannten Barrio Brasil, einem Stadtteil von Santiago, gelegen, in dem sich mehr oder weniger gut erhaltene kleine bunte Wohnhäuser mit Autowerkstätten und Kneipen abwechseln.
Wenn es nicht, wie überall anders auch, am Morgen Hell und Abends dunkel werden würde, könnte man hier im Hostel kaum die Tageszeiten voneinander unterscheiden. Immer wieder müssen auf den Gängen des Hostels Leute, die Ihre Waschtasche in der Hand und Ihre Zahnbürste bereits im Mund haben, um sich auf den neuen Tag gebührend vorzubereiten denen Platz mit einer Flasche Bier und Zigarette bewaffneten Platz machen. Dies geschieht unabhängig davon, wie Spät es ist. Das einzige, was beide Gruppen verbindet ist die Müdigkeit in ihren Gesichtern. Sehr faszinierend und zum Teil erschreckend, was dennoch beide für eine Lautstärke vor unserem Zimmer entwickeln können...
Während Ina dies momentan nichts anhaben kann und noch selig in Ihrem Bett liegt, hat es mich auf der Suche nach etwas mehr Ruhe aus den Bett getrieben. Etwas mehr Ruhe fand ich dann auch in einem der beiden Innenhöfe des Hostels, wenn auch nur kurz, denn dann hatt mich ein Australier zugetextet, seines Zeichens Vertreter der Bier&Zigaretten-Fraktion, der dennoch irgendwie auf dem Weg ins Bett schien.

Aber laut ist es auch in der Stadt selber fast überall. Ob auf den von vielen Hochhäusern gesäumten Strassen oder auf dem riessigen Obst- und Gemüsemarkt, den wir gestern mehr zufällig als anfangs gewollt durchquert hatten. Die Leute sind dabei dennoch alle fröhlich und wirken zudem noch alle sehr entspannt. Da passiert es auch, dass ein Autowäscher, der sich durch unsere Kamera beobachtet fühlte, spontan zu tanzen anfing.






Heute werden wir unsere Entdeckungstour durch Santiago fortsetzen und Morgen dann Richtung Norden aufbrechen.

Ich (und mit Sicherheit auch in Vertretung von Ina) wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.
Gruss Carsten