Unser erstes Hostel auf unserer Reise ist im sogenannten Barrio Brasil, einem Stadtteil von Santiago, gelegen, in dem sich mehr oder weniger gut erhaltene kleine bunte Wohnhäuser mit Autowerkstätten und Kneipen abwechseln.
Wenn es nicht, wie überall anders auch, am Morgen Hell und Abends dunkel werden würde, könnte man hier im Hostel kaum die Tageszeiten voneinander unterscheiden. Immer wieder müssen auf den Gängen des Hostels Leute, die Ihre Waschtasche in der Hand und Ihre Zahnbürste bereits im Mund haben, um sich auf den neuen Tag gebührend vorzubereiten denen Platz mit einer Flasche Bier und Zigarette bewaffneten Platz machen. Dies geschieht unabhängig davon, wie Spät es ist. Das einzige, was beide Gruppen verbindet ist die Müdigkeit in ihren Gesichtern. Sehr faszinierend und zum Teil erschreckend, was dennoch beide für eine Lautstärke vor unserem Zimmer entwickeln können...
Während Ina dies momentan nichts anhaben kann und noch selig in Ihrem Bett liegt, hat es mich auf der Suche nach etwas mehr Ruhe aus den Bett getrieben. Etwas mehr Ruhe fand ich dann auch in einem der beiden Innenhöfe des Hostels, wenn auch nur kurz, denn dann hatt mich ein Australier zugetextet, seines Zeichens Vertreter der Bier&Zigaretten-Fraktion, der dennoch irgendwie auf dem Weg ins Bett schien.
Aber laut ist es auch in der Stadt selber fast überall. Ob auf den von vielen Hochhäusern gesäumten Strassen oder auf dem riessigen Obst- und Gemüsemarkt, den wir gestern mehr zufällig als anfangs gewollt durchquert hatten. Die Leute sind dabei dennoch alle fröhlich und wirken zudem noch alle sehr entspannt. Da passiert es auch, dass ein Autowäscher, der sich durch unsere Kamera beobachtet fühlte, spontan zu tanzen anfing.
Heute werden wir unsere Entdeckungstour durch Santiago fortsetzen und Morgen dann Richtung Norden aufbrechen.
Ich (und mit Sicherheit auch in Vertretung von Ina) wünsche Euch noch einen schönen Sonntag.
Gruss Carsten
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